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Hinweis: Der Kurs entstand im Rahmen der OER-Initiative ORCA. Details dazu finden Sie hier.

Probleme in kleinere Teilprobleme zu zerlegen, zu systematisieren und die Auswertung zu algorithmisieren sind wichtige kulturelle Fertigkeiten. Durch die stattfindende Weiterentwicklung der Geisteswissenschaften hin zu ‚Digital Humanities‘ eröffnen sich neuen Ansätze, Methoden, Gegenstände und Arbeitsmittel – Programmierung, eine wichtige Kulturtechnik, wird gegenwärtig jedoch nicht in der Breite des Faches gelehrt. Denn obwohl der Bedarf dafür vorhanden ist, fehlt es an adäquaten Lehr- und Lernmaterialien.

Die geplante Lerneinheitengruppe soll sich diesem Desiderat annehmen und leicht verständliche, auf die Gegenstände der Germanistik fokussierte Ressourcen entwickeln. In der Germanistik hat sich in den letzten Jahren insbesondere die Programmiersprache Python als verbreitete Einstiegssprache etabliert. Python bietet viele Programm-Bibliotheken für häufige Aufgabenbereiche und gleichzeitig existiert eine gute Interoperabilität zu anderen Programmiersprachen wie z. B. R. Die Lerneinheitengruppe adressiert neben dem sprachtypischen Wissen (Syntax, verfügbare Bibliotheken etc.) auch allgemeines Wissen zu Programmiersprachen (Refactoring, Wie findet man Hilfe?, Was ist ein guter Programmierstil?).


Die Fähigkeit zur Kritik setzt voraus, dass die notwendigen Fähigkeiten zur Durchführung vorhanden sind. Es bedarf jedoch des Mutes sich zu entschließen, durchzuhalten und nicht bequem zu werden und somit die eigenen Fähigkeiten/Methoden kontinuierlich zu verbessern. Methoden wie Sie in den Digital Humanities und speziell in der Korpuslinguistik zum Einsatz kommen, lassen sich nur verbessern, wenn man selbst tätig wird, hinterfragt, ausprobiert und gemeinsam diskutiert. Im Rahmen dieses Workshops wird der CorpusExplorer v2.0 vorgestellt (OpenSource), der unterschiedlichste Methoden aus dem Bereich der Forschung holt und diese für die universitäre Lehre bereitstellt. Studenten sollen mit dieser Software ermutigt werden, eigene kleine Forschungsprojekte zu realisieren (es wurden bereits Seminararbeiten, Bachlor-/Masterarbeiten sowie (laufende) Dissertationsprojekte mittels CorpusExplorer umgesetzt).

Dies ist nicht selbstverständlich, so weisen bereits (Bubenhofer 2011) „Oft bedingen korpuslinguistische Arbeiten einen großen Aufwand, sowohl für Lernende als auch die Betreuenden, der im Rahmen eines Studiums nicht geleistet werden kann.“ oder (Dipper 2011) „Bei der Arbeit mit ‚echten‘ Daten, [...] werden die Computerlinguistik- Studenten früh mit Problemen wie dem Daten-Encoding oder der Datengröße konfrontiert [...]“ auf elementare Probleme zu Seminar-/Projektstart hin. Außerdem ist es in der Regel notwendig, dass unterschiedliche Programme kombiniert werden, um ein (visuelles) Ergebnis zu erzielen.

Der CorpusExplorer v2.0 beseitigt viele dieser (Einstiegs-)Hürden. Unterschiedlichste Programme und Methoden werden unter einer benutzerfreundlichen Programmoberfläche kombiniert, die zudem vielfältige Visualisierung/Weiterverarbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt (wie auch in den Video-Tutorials von (Rüdiger 2017) bereits gezeigt wurde). Im Vergleich zu AntConc, TXM und anderen verbreiteten Tools wird schnell klar, wie stark sich der CorpusExplorer an Forschung -und- Lehre orientiert.